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Edle Kompakt-Kamera für Medienprofis

Vor nicht allzu langer Zeit waren Text- und Bildjournalismus noch komplett getrennt. Zu wichtigen Presseterminen waren pro Redaktion zwei Personen unterwegs. Und während der Redakteur sich nur um seinen Beitrag kümmerte, war ein dafür ausgebildeter Fotograf auf der Suche nach den richtigen Motiven. In Zeiten knapper Kassen ist diese Trennung bei vielen Medien Vergangenheit. Journalisten werden zusätzlich mit einer Digitalkamera ausgestattet und sind damit für Text und Bild zuständig. Je nach Ausstattung und persönlichem Talent kann das zur mehr Effizienz oder einem deutlichen Qualitätsverlust führen. Auch wenn digitale Spiegelreflex-Kameras inzwischen erschwinglich geworden sind, ist eine große Kamera mit Wechselobjektiv nicht immer die beste Wahl. Wenn Platz gespart werden muss oder unauffällig fotografiert werden soll, sind Kompakt-Kameras wie die Sigma DP1s die erste Wahl.

Sigma DP1s: Der erste Eindruck

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Auf dem TFT-Display kann man die Bilder gleich nach der Aufnahme prüfen.
Nimmt man die Sigma DP1s das erste Mal in die Hand, entdeckt man sogleich das 2,5 Zoll große Display auf der Rückseite. Wie bei Kompaktkameras üblich kommt die DP1s ohne optischen Sucher aus und verlässt sich ganz auf ihren TFT-LCD-Monitor. Das zeigt nicht nur die Voransicht des Motivs sondern auch zahlreiche Zusatzinformationen wie die Zahl der in der gewählten Auflösung noch möglichen Aufnahmen. Mit einem Gewicht von 250 Gramm zzgl. Akku ist die Sigma DP1s kein Leichtgewicht. Dafür ist die Kamera mit einem 14-Megapixel-Großformat-Direktbildsensor ausgestattet, der rotes, grünes und blaues Licht in jeweils unterschiedlichen Tiefen aufzeichnet. Dies optimiert besonders die Bildqualität und reduziert das bei vielen Kompaktkameras festgestellte Rauschen. Die Bildqualität profitiert auch davon, dass kein Zoom-Objektiv verwendet wird sondern eine Festbrennweite.

Sigma DP1s: Die Technik

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Ein Blick hinter die Kulissen der Sigma DP1s
Mit der Kompakt-Kamera sind Bilder in einer Größe von bis zu 15,4 MB im RAW-Format möglich. Fotografiert werden kann dabei nicht nur in Farbe, sondern auch in Sepia und Schwarz-Weiß. Mit einem ISO-Spektrum von 50 bis 800 und der Möglichkeit die ISO-Wahl zu automatisieren kommt die Kamera unterschiedlichen Lichtsituationen und Wünschen der Fotografen entgegen. Denn während die einen möglichst wenig einstellen möchten, setzen andere darauf manuell Korrekturen vorzunehmen und zum Beispiel selbst einen Weißabgleich zu machen. Nutzen kann man die Sigma DP1s auch für Belichtungsreihen. Dabei entstehen drei Fotos desselben Motivs mit verschiedenen Blenden. Aus diesen lässt sich später ein Foto mit außergewöhnlichem Detailgehalt sowohl in den hellen als auch in den dunklen Bildbereichen berechnen. Auch Langzeitbelichtungen und die Aufnahme von Filmen im Format 320x240 Pixel sind möglich. Aufgenommen werden die Filme im AVI-Format, wobei pro Gigabyte Speicherplatz rund 30 Minuten aufgenommen werden können. Nutzen kann man den Filmmodus weniger für künstlerische Arbeiten als für die spontane Dokumentation von Ereignissen.

Sigma DP1s: Das Fazit

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Sigma DP1s - Auch von der Seite chic
Wenn man sich etwas Zeit nimmt entstehen mit der Sigma DP1s hervorragende Fotos. Dabei haben die Entwickler auch an wichtige Details gedacht wie die Möglichkeit Gitternetzlinien ins Display einzublenden und das Bild so schon bei der Aufnahme gerade zu richten. Mit dem angezeigten Histogramm kann man auf den ersten Blick sehen, ob die Aufnahme gelungen ist oder besser wiederholt werden sollte. Die Kamera arbeitet mit den gebräuchlichen SD- und SDHC-Karten und kann auch Multimedia-Karten nutzen. Geliefert wird die Kamera allerdings ohne Speicherkarte, sodass man diese dazu kaufen muss. Dabei sollte man gleich zu einer Karte mit großem Speicherplatz greifen, denn nicht nur die Bilder und Videos brauchen Platz, sondern auch Soundfiles. Die entstehen, da man zu jedem Bild bis zu zehn Sekunden Sprache aufnehmen kann. Das erleichtert später die Zuordnung der Bildmotive. Der in die Kamera eingebaute Blitz hat eine Reichweite von nur ca. drei Metern. Dafür gibt es einen Blitzschuh, auf den man professionelle Blitzgeräte stecken kann. Anschließen kann man die Kamera bei Bedarf auch direkt an einen dafür geeigneten Fernseher. So kann man eine Diashow ohne weitere Vorbereitung zeigen. Geliefert wird die Kamera mit einem Lithium-Ionen-Akku und dem zugehörigen Ladegerät. Zum Laden nimmt man den Akku aus der Kamera. Unser Fazit: Die Sigma DP1s ist eine rundum gelungene Kompakt-Kamera, die beruflich und privat zwar nicht den Fotografen ersetzt aber dem Textredakteur zumindest die Chance gibt professionelle Bilder zu erstellen.

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