Gemeinsam mit Co-Trainer Christian gestaltet Alexander Hartmann das Bootcamp.
„Aus dir den bestmöglichen Hypnotiseur machen!“ hatte Alexander Hartmann das Ziel des Bootcamps genannt. Gleich zu Beginn des Seminars überrascht er die Teilnehmer mit seiner Fähigkeit nach einer kurzen Vorstellungsrunde alle Namen zu wiederholen. „Alex, was ist eigentlich dein Geheimnis?“, geht es dem ein oder anderen durch den Kopf. Kurz darauf zeigt Alexander Hartmann, mit welcher Memo-Technik ihm das gelungen ist. Getreu dem Spiel „Ich packe meinen Koffer“ könne man die Namen einen nach dem anderen lernen. Oder man könnte ein Bild kreieren, das an den Klang des jeweiligen Namens oder das Aussehen der Person anknüpfe. Aus Engelfried wird so ein friedlicher Engel. Aus Ute eine Frau, die in einer Teetasse badet. Aus Seminarhund Bandit wäre ohne Zweifel ein gefährlicher Bandit geworden. Dann geht es an die eigentliche Hypnose. Ein Freiwilliger aus dem Teilnehmerkreis darf sein bisheriges Können zeigen und bekommt von Alexander Hartmann und den anderen Teilnehmern Tipps, wie er noch besser werden kann. Dabei geht es den meisten Teilnehmern um die therapeutische Hypnose – an Show mit Hilfe der Hypnose sind nur die wenigsten Seminarteilnehmer interessiert. Auch zu dieser Übung greift Alexander Hartmann tief in den Methodenkoffer. Statt ein rückwärtsgewandtes Feedback sollen die Teilnehmer ein „Feedthefuture“ geben und dabei in den Fokus nehmen, wie man in Zukunft noch besser werden kann.
Das System23 Bootcamp – Wie es anfängt
Alexander Hartmann wiederholt mit den Teilnehmern die Theorie.
Dann sind alle Teilnehmer an der Reihe. In Dreiergruppen erproben die Teilnehmer zwischen Induktion und Aufwecken wie man eine andere Person rein mit der Kraft der Worte an den Stuhl kleben kann. Diese erste kurze Sitzung wird anschließend in der Gruppe nachbesprochen. Aus den Fragen und Herausforderungen der Einzelnen ergeben sich Anregungen, die für alle Teilnehmer in der Praxis wertvoll sind. Ähnlich funktioniert es auch bei den anderen Techniken, die im Bootcamp aufgefrischt werden. Beim Handshake-Pattern-Interrupt geht es darum, die gelernte Bewegung bei einem Handschlag überraschend zu unterbrechen und das Gegenüber so in die Hypnose zu führen. „Ich zeig´s einmal und dann sprechen wir drüber“, erinnert Alexander Hartmann die Teilnehmer an diese aus seinen anderen Seminaren bekannte Induktion durch Verwirrung. Auch hier bleibt genug Zeit für das gemeinsame Üben am Seminarort im baden-württembergischen Schorndorf. Weiter geht es mit der Arm-Katalepsie, bei der der Arm des Hypnotees sich auf Ansage des Hypnotiseurs versteift. Das solle man nicht zu lange tun, um dem Probanden nicht das Gefühl zu geben vorgeführt zu werden, erklärt der Seminarleiter. Dann wird wieder in kleinen Gruppen geübt. Schnell knüpft man so Kontakt zu den anderen Teilnehmern, trifft Heilpraktiker und Lehrer aber auch Unternehmer und IT-ler. Genauso bunt wie die Berufe ist das Interesse der Teilnehmer an der Hypnose. Manche arbeiten seit Jahren damit, andere schnuppern aus privatem Interesse hinein. Gute Hypnotiseure müssen dabei genau auf ihre Worte achten.
Das System23 Bootcamp – Timeline-Arbeit
Am Abend wird beim Bootcamp im Fishbowl-Format diskutiert.
Viel Zeit wird für die Wiederholung der Timeline-Arbeit verwendet. Mit dieser Technik gibt man dem eigenen Ich in der Vergangenheit zusätzliche Ressourcen und Möglichkeiten und kann so versuchen Ängsten und Problemen mit Wurzeln in der Vergangenheit entgegen zu wirken. Zu der Technik gehört auch der Blick in eine mögliche Zukunft, in der man das vor der Hypnose bestehende Problem besser in den Griff bekommen hat. Schlüsselfragen wie „Wie fühlst Du dich?“, „Wie ist dein Blick?“ und „Wie ist dein Lächeln?“ helfen das Potential der Problemlösung zu erkennen und möglichst viel von diesem in die Realität mitzunehmen. Das fällt Teilnehmern mit gutem Vorstellungsvermögen deutlich leichter als sehr rationalen Menschen. Nach dieser Übung geht es um eine weitere Induktion. Beim Powerlift geht es um eine sanfte Induktion, bei der der Arm mehrfach gehoben und gesenkt wird und der an der Hypnose interessierte Proband sich immer weiter entspannt. Später geht es auch um die richtige Fragetechnik. Um die wahren Bedürfnisse der Hypnotees zu erkennen, solle man zur Clean Language greifen und ohne eigene Wertungen nach Details und Hintergründen fragen. Der erste Abend endet – lange nach der angekündigten Endzeit des Seminars – mit einer Runde im Fishbowl-Format. Teilnehmer und Trainer diskutieren dort über die Frage, was einen guten Hypnotiseur ausmacht. Geht es in erste Linie um Technik? Darum, ein Gefühl von Sicherheit und Zuversicht zu vermitteln? Oder darum, jemand anderen in Bewegung zu bringen? Einig ist man sich darüber, dass Hypnose ein sehr mächtiges Tool ist. Alexander Hartmann schließt den ersten Seminartag mit dem Wunsch, ein guter Hypnotiseur möge ein Stein sein, der eine Welle auslöst.
Das System23 Bootcamp – Schnelle Lösung für Ängste
Das Seminar fand mit mehr als 20 Teilnehmern in Schorndorf bei Stuttgart statt.
Am zweiten Tag geht es um den Umgang mit Ängsten. Dabei wird mit dem Format „Fast Phobia Cure“ gearbeitet. Bei diesem lädt man den Hypnotee dazu ein, in Gedanken in einen Kinosaal zu gehen. Von dort aus „schwebt“ man in die Kabine des Filmvorführers und beobachtet von dort das mit der Angst verbundene Geschehen auf der Leinwand. Durch diese doppelte Dissoziation und die Kontrolle des Geschehens über das Filmvorführerpult geschützt fällt die Konfrontation mit der Angst leichter. Dann folgt die beabsichtigte Veränderung der Wahrnehmung der Situation. Anschließend kann man die gelassenere Einstellung mit ins Hier und Jetzt nehmen. Wie man mit schwierigen Klienten umgeht, ist das Thema eines Impulses von Christian Goebel. Man könne sich Widerstand nutzbar machen oder mit Provokation arbeiten, gibt er den Teilnehmern mit auf den Weg. Auf Wunsch der Teilnehmer packt Alexander Hartmann anschließend einen gedanklichen Notfallkoffer. Schon im Vorgespräch wird die Grundlage für eine für alle Beteiligten gute Zusammenarbeit gelegt. Dabei gelte es klar zu sehen, dass Hypnose nur mit dem Hypnotee funktioniert, der durch den Hypnotiseur lediglich begleitet wird. Auch bei den Suggestionen sei es wichtig zunächst mit einfachen anzufangen und sich dann langsam zu steigern. Wie auf einer Treppe könne man immer kompliziertere Suggestionen geben und dabei ganz bewusst das Scheitern riskieren, um so die Grenzen auszutesten. Auch nach der Hypnose gelte es beim Post-Framing alles von der richtigen Seite zu betrachten und sich zum Beispiel auf die geglückten Anwendungen zu konzentrieren.
Das System23 Bootcamp – Das Resümee
Nach der Mittagspause geht es um eine auf den Oberschenkel geklebte Hand und schließlich um eine Hypnose ohne Trance. Alexander Hartmann demonstriert wie man bei sehr interessierten Klienten auch ohne klassische Induktion zum Ziel kommt. Dazu demonstriert er, wie ein Teilnehmer glaubt, er können einen Stift gar nicht mehr loslassen. Im Seminar gelingt das Experiment – doch erfordert es gewiss einen sehr manipulierbaren Probanden, der sich exakt an die Anweisungen des Hypnotiseurs hält. Ein für viele Therapeuten wichtiges Thema ist der Abschluss des Seminars. Dabei geht es um die oft von Klienten gewünschte Rauchentwöhnung mit Hilfe der Hypnose. Auch diese kann mit Hilfe der Time-Line gelingen und wird im Seminar erprobt. Wer sich mit dem Thema nicht beschäftigen mag kann zeitgleich zu den Übungen mit Alexander Hartmann eigene Themen besprechen. In dieser Runde geht es um Selbsthypnose aber auch um Trigger, die auch nach Abschluss der Hypnosesitzung noch wirken. Zum Abschluss des mehr als 16-stündigen Seminars freuen sich die meisten Teilnehmer über neue Impulse für ihre Arbeit mit der Hypnose. Manche hätten sich mehr neue Techniken gewünscht, während andere die eindrucksvolle Wirkung der vielen praktischen Übungen und die Gespräche mit den anderen Teilnehmern loben und gleich vor Ort das nächste Seminar von und mit Alexander Hartmann buchen.
Das System23 Bootcamp – Pressekontakt
Alexander Hartmann
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