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Auf dem Weg zum Scrum-Master

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Ein übersichtliches Diagramm stellt die verschiedenen Rollen bei "Scrum" dar.
Agiles Arbeiten wird in immer mehr Unternehmen zur Pflicht. Längst haben nicht nur moderne Großkonzerne erkannt, dass die schnelle Anpassung an sich ändernde Rahmenbedingungen ein wichtiger Erfolgsfaktor ist. Um in der „VUCA-Welt“ erfolgreich zu sein, braucht jede Organisation die zu ihr passenden Methoden. Eine davon ist das von Ken Schwaber und Jeff Sutherland entwickelte Scrum. In diesem Framework gibt es verschiedene Rollen – darunter den Scrum-Master. Mit 3-tägigen Präsenztrainings bereitet die Haufe-Akademie ihre Seminarteilnehmer auf die Onlinezertifizierung vor und vermittelt wichtiges Wissen rund um die Rolle und die Aufgaben des Scrum-Masters.

Scrum-Master: Ein Kurs in drei Tagen

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Bei einer Übung im Seminar lernen die Teilnehmer nach den Methoden von "Scrum" zu arbeiten.
„Drei Tage wach“ hieß es vor einigen Jahren in einem Songtext. „Drei Tage Scrum“ bieten Jan Schneider und seine Trainer-Kollegen beim „Zertifizierungstraining Scrum Master“. Der Kölner Ökonom und Psychologe kennt die agilen Methoden nicht nur in der Theorie aus dem FF, sondern nutzt sie auch in der Praxis zum Beispiel als freischaffender Scrum-Master. Für die neun Teilnehmer des Kurses im Juli 2018 in Düsseldorf war er deshalb ein gefragter Ratgeber. Kern des Prüfungsvorbereitungskurses ist es, die Teilenehmer auf die Onlineprüfung zum Scrum-Master vorzubereiten und diesen die Chance zu geben, die 150 Dollar teure Onlineprüfung am letzten Seminartag zu bestehen. Von 80 englischsprachigen Multiple-Choice-Fragen müssen die Teilnehmer in einer Stunde mindestens 85 % richtig beantworten. Wie man das schafft, ist jedem Teilnehmer der Onlineprüfung selbst überlassen. Literatur wie der auf Deutsch und Englisch im Internet verfügbare Scrum-Guide ist genauso erlaubt wie die Verwendung eigener Notizen oder Übersetzungstools. Doch letztlich bleiben pro Frage nur 45 Sekunden, sodass an einer guten Vorbereitung kein Weg vorbeiführt. Der Austausch mit dem Referenten und den anderen Teilnehmern beim Zertifizierungstraining ist ein Weg in Richtung erfolgreiche Prüfung.

Scrum-Master: Was steckt dahinter?

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Aus 2D wird 3D, nachdem der Product Owner seine Anforderungen erhöht hat.
„Scrum – das ist bewährte Managementpraxis aus 20 Jahren“, räumt Jan Schneider gleich zu Beginn mit dem Vorurteil auf, Scrum sei nur ein aktuell gehypter Trend mit kurzer Halbwertszeit. Vielmehr gelte es mit der Mannschaft des jeweiligen Unternehmens in einer transparenten Weise gemeinsam Stück für Stück zum Erfolg zu gelangen. Das Konzept Scrum wird auf die Softwarebranche zurückgeführt. Dort habe man in der Vergangenheit über Jahre an Kundenprojekten gearbeitet und erst dann erfahren, ob man auf dem richtigen Weg und der Kunde zufrieden war. Besser sei es – in enger Abstimmung mit dem Kunden – Stück für Stück in sogenannten Sprints an der Aufgabe zu arbeiten und zwischendurch immer wieder einzeln nutzbare Zwischenergebnisse vorzulegen. Im Dialog mit dem Kunden könne man so schneller und besser reagieren und bessere Ergebnisse erreichen. Viele der Teilnehmer auf dem Weg zum Scrum-Master haben lange Jahre Erfahrung im Projekt-Management und nutzen das Training auch zum Dialog, welche Methoden sich 1:1 in die Praxis umsetzen lassen und wo Scrum an seine Grenze stößt. Diese Erfahrung hat auch Jan Schneider an der ein oder anderen Stelle gemacht – doch er weiß auch: „Für die Prüfung gibt es nur eine Wahrheit – und die lautet Scrum!“

Scrum-Master: Agiles Arbeiten in der Praxis

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Gar nicht schlecht: Berater, Banker und Techniker haben in kürzester Zeit eine Stadt gebaut und dabei "Scrum" verinnerlicht.
Eigentlich sei Scrum ein Bottom-Up-Ansatz, doch heute käme es immer wieder vor, dass der Wunsch nach Agilisierung den Mitarbeitern vom Management übergestülpt werde. Um erfolgreich zu sein müsse Agilität dort ansetzen, wo die jeweilige Mannschaft steht, rät der Trainer. Er betont auch den Zyklus aus Transparenz, Inspektion und Adaption. Durch kurze Iterationen mit bewertbaren Ergebnissen gelinge die kontinuierliche Verbesserung am besten. Agiles Arbeiten bedeute eine Menge an Veränderungen. „Die Zeiten sind vorbei, wo der Chef besser weiß mit welcher Arbeitsweise man zum Ziel kommt als der Experte.“ Das Scrum-Framework besteht aus elf Elementen. Drei verantwortliche Rollen, vier Events, drei Artefakte und die Kette von Sprints sind diese Bestandteile. Wesentlich sei zudem ein „Product Owner“ mit klaren Zielvorstellungen. Das Team entscheide dann selbst über den besten Weg dieses Ziel zu erreichen und komme dabei oft auch zu bisher nicht gedachten Lösungen. Wie das gehen kann zeigte sich im Seminar bei einer Übung, bei der die Teilnehmer mit möglichst wenig Steinen einen „Fluss“ quer durch den Seminarraum überqueren sollten. Während die erste Iteration zu eher konventionellen Lösungen führte begann die Kreativität auf der Suche nach der Lösung bei der zweiten.

Scrum-Master:  Auf dem Weg zum Zertifikat

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Im Seminar kommen die verschiedensten Methoden zum Einsatz - und bereiten auf die Onlineprüfung zum "Scrum Master" vor.
Bei der Prüfungsvorbereitung ist es wichtig zu verstehen, wie die Prüfung funktioniert. Dazu wird beim Zertifizierungstraining empfohlen den Scrum-Guide mehrfach durchzuarbeiten und die auf der Internetseite verfügbaren „Open Assessments“ immer wieder zu lösen. Hinzu kommen Originalfragen aus der Vergangenheit und Hinweise, worauf man besonders achten soll. Fehler können nicht nur durch Fehler bei der eigenen Übersetzung der englischsprachigen Fragen entstehen, sondern auch durch die Vermischung von Scrum-Know-how und Wissen aus dem klassischen Projektmanagement. Was es mit den verschiedenen Rollen und auch der transparenten Dokumentation auf sich hat, konnten die Teilnehmer auch bei einer praktischen Übung erleben. Seminarleiter Jan Schneider schlüpfte in die Rolle des „Product Owners“ und gab den Teilnehmern die Aufgabe auf einem leeren Flipchart eine Stadt zu planen. Nach kurzen Rückfragen und einem Blick auf das „Produkt Backlog“ – einer Liste mit den Zielen – galt es die richtigen Elemente für den ersten Sprint auszuwählen. Dann wurde in mehreren Runden gebaut, im „Spring Review“ auf die inhaltlichen Ergebnisse zurückgeblickt und schließlich bei einer „Retrospektive“ die eigene Arbeitsweise hinterfragt.

Scrum-Master: Methodenkoffer weit geöffnet

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Die Liste der Anforderungen ist lang - und die Zeit knapp. Wie im echten Leben.
Am zweiten Tag ging es erneut um die Transparenz. Diese wird beim Scrum durch ein tägliches Kurztreffen hergestellt. Beim „Daily Scrum“ geht es um einen Kurzbericht über die bisherigen Ergebnisse, die Pläne für den nächsten Tag und eventuell aufgekommene Probleme. Anschließend endet die Sitzung – wo nötig schließen sich Einzelgespräche an. Der Scrum-Master hat im Prozess eine besondere Rolle, ist jedoch kein Vorgesetzter und auch nicht weisungsbefugt. Vielmehr hilft er allen Beteiligten die Methoden von Scrum zu verstehen und so gemeinsam erfolgreich zu sein. Helfen kann er zum Beispiel, wenn es darum geht Anforderungen gemeinsam mit dem „Product Owner“ nach der MusCow-Methode zu strukturieren. Dabei geht es darum, welche Anforderungen unumgänglich sind, welche sein sollten, welche nett wären und welche unnötig sind. Verbinden könne man diese mit einem einfachen Modell der Aufwandsschätzung – zum Beispiel analog zu T-Shirt-Größen. Als Trainer und Coach könne der Scrum-Master den selbstorganisierten Prozess besser machen. Wie Führung bisher in ihren Unternehmen funktioniert und ob das den Scrum-Vorgaben entspricht konnten die Teilnehmer aus Banken, Maschinenbauunternehmen, Beratungsunternehmen und anderen Branchen anschließend miteinander diskutieren.

Scrum-Master: Das Resümee

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Abfrage: Auch mit Memory-Kärtchen kann man die Begriffe lernen.
„Heute wird abgerechnet“, frotzelte Jan Schneider am dritten Tag. Er beantwortete die offenen Fragen der Teilnehmer, stellte einige Feinheiten an Diagrammen zum Projektfortschritt vor und nahm sich auch Zeit, um mit den Teilnehmern über hypbride Situationen und die Skalierbarkeit von Scrum zu diskutieren. Ein wichtiger Merkposten sei dabei für jedes Team das „Work in Progress“. Dieses dürfe nicht zu groß werden, um die Leistungsfähigkeit in den zeitlich beschränkten Sprints nicht zu überfordern. Nach drei Tagen konnte Jan Schneider seinen Teilnehmern nicht nur das Teilnahmezertifikat der Haufe-Akademie übergeben, sondern diese auch guten Gewissens in die Onlineprüfung schicken. Rund die Hälfte der Teilnehmer entschied sich für die Prüfung gleich im Seminarraum, während die anderen den 150-Dollar-Code mit nach Hause nahmen, um die Prüfung nach weiterem Lernen anzugehen. Die nächsten Termine für das Zertifizierungstraining plant die Haufe-Akademie in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, München und Stuttgart. Der Kurs kostet 2070,60 Euro inkl. Mehrwertsteuer. Im Seminarpreis enthalten ist die Verpflegung im Seminarhotel sowie ein Ordner mit den Seminarunterlagen.

Scrum-Master: Pressekontakt

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